Einen Elefantenrüssel beim Trinken aus der Nähe zu beobachten, an grunzenden Flusspferden mit dem Mokoro-Kanu vorbeizugleiten, einem Löwen auf Augenhöhe zu Fuß zu begegnen und über eine galoppierende Büffelherde zu fliegen – Safari Erlebnisse können ganz schön aufregend sein.
Vielen Safari Reisenden ist die Fahrt mit dem Safariwagen eine vertraute Art und Weise, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Befasst man sich etwas näher mit den Safari Möglichkeiten, kann man einzigartige und zum Teil recht abenteuerliche Perspektiven entdecken.
Haben Sie schon einmal die kleinen Tasthärchen eines Elefantenrüssels beim Trinken beobachtet? Ganz nah geht es über sogenannte Safari-Hides an die Wildtiere. Unbemerkt gehen die Gäste in das Versteck, das meist in den Boden vor einem Wasserloch gebaut ist. So hat man die Chance, die Tiere aus nächster Nähe und aus der ungewöhnlichen Froschperspektive zu beobachten. Ganz entspannt und sicher im Versteck erhascht man Blicke auf Elefantenrüssel und Füße, die im Wasser plantschen oder bunte Vögel, die nach Insekten jagen.
Mit dem traditionellen Mokoro (Einbaum-Kanu) durch die einzigartige Wildnis des Okavango Deltas zu gleiten, ist ein Traum vieler Safari Freunde. Begleitet von einem leichten Plätschern geht es durch Felder von Seerosen, vorbei an winzigen Schilffröschen, grunzenden Nilpferden, und neugierigen Elefanten. Ein sehr entspannendes Safari-Erlebnis und zugleich können die Begegnungen mit den Wildtieren, so nah an der Wasseroberfläche, auch recht aufregend werden.
Wer es etwas schneller mag, geht mit dem Motorboot auf dem Sambesi oder dem Chobe River auf eine Safari Cruise. In kleinen Motorbooten geht es zum Sonnenauf- und Sonnenuntergang vorbei an Elefanten, Büffel, Giraffen, Zebras und vielen anderen Tiere, die zum Trinken und Grasen an das Ufer kommen oder durch das flache Gewässer waten.
Wer mit dem Grunzen der Flusspferde einschlafen möchte, kann auf einem Safari Hausboot übernachten. Hier beobachtet man die Wildtiere am Ufer direkt von seiner Kabine aus oder mit einem Drink an der Bar. Mit kleinen Booten geht es in die engeren Wasserläufe, um noch mehr wildes Leben zu entdecken.
Die Wildtiere von den Wipfeln der Bäume aus beobachten und mit den Klängen Afrikas einschlafen, erlebt der Safariabenteurer in den sogenannten „Sleep Outs“ und „Sky-beds“. Ob im Kruger Nationalpark, in Madikwe oder im Okavango Delta, der Gast schläft in Baumhäusern oder auf Holzgestellen mitten in der Wildnis, direkt unter dem weiten Sternenhimmel Afrikas. Nicht selten sind Wasserlöcher in der Nähe, so dass man von seinem „Ausguck“ das spannende, tierische Treiben auch in der Nacht beobachten kann.
Für die Reiter unter den Safarifans bedeutet die Wildbeobachtung vom Rücken der Pferde sicher das ultimative Glück. Man wird eins mit der Natur und kommt dank der Pferde sehr nah an die Wildtiere heran. Im Big Five Gebiet sollte man die Reitkunst allerdings perfekt beherrschen, denn es geht im Galopp durch unwegsames Gelände und bei einer überraschenden Begegnung mit einem wilden Gesellen kann das Pferd schon einmal scheuen. Für Anfänger oder Abenteurer, die Lust auf neue Erfahrungen haben, werden Reitsafaris auch in langsamem Tempo und ohne gefährliche Begegnungen mit den Big Five angeboten. Ganz entspannt lassen sich so auch für Anfänger Impalas, Zebras und Giraffen bei einem gemütlichen Ausritt beobachten.
Wer die Wildnis in Schrittgeschwindigkeit erleben möchte, dem sei eine Bush Wanderung empfohlen. Ohne schützenden Wagen, Boot oder Pferd ist dies wohl eine der intensivsten Naturerfahrungen, die Reisende ganz nah an die kleinen und großen Wunder der Wildnis heranführt. Erfahrene Guides nehmen die Gäste mit auf die Spuren der Wildtiere und vermitteln Ihnen spannendes Busch-Wissen. Damit der Guide alle Sinne nutzen kann, geht es im Gänsemarsch und mucksmäuschenstill durch die Wildnis, denn man weiß ja nie, ob einer der Big Five in der Nähe ist.
Allein das Fliegen an und für sich birgt für uns Menschen schon eine Faszination. Über der weiten Savanne Afrikas zu fliegen und Elefanten- und Zebraherden von oben zu beobachten setzt dem Flugerlebnis wohl die Krone auf. Ob mit dem Helikopter, dem Leichtkraftflugzeug oder dem Heißluftballon – eine Safari aus der Luft ist ein einzigartiges Erlebnis.
In einigen Safari Destinationen wie z.B. Botswana ist die Flug-Safari gleichzeitig das bevorzugte Transportmittel zu den Lodges. Die Wege sind lang und holprig. So reist der Safari-Gast mit dem Charter-Flugzeug und genießt gleichzeitig beindruckende Bilder vom berühmten Okavango Delta und seinen wilden Bewohnern aus der Vogelperspektive.
In einem privaten Wildreservat in Südafrika nimmt das Security Team Gäste auf Wunsch mit auf einen sogenannten „Conservation-Flip“ (Rundflug zum Artenschutz) mit dem Helikopter. Neben dem Beobachten der Tiere aus der Höhe, können die Gäste hier zu ihrem Schutz beitragen. Regelmäßig müssen die Zäune auf Löcher überprüft und vor allem die Nashörner vor Eindringlingen bewacht werden. Je mehr Augen an Bord sind, desto besser.
Wer es langsamer und luftiger mag, steigt mit dem Heißluftballon gen Himmel. Sehr stilvoll beginnt die Safari mit einem kleinen Sektfrühstück. Der prickelnde Morgendrink vertreibt auch die weichen Knie des letzten Bedenkenträgers, bevor der Korb samt Safari-Gästen vom Ballon gen Sonnenaufgang getragen wird. Die Fahrt geht entlang der Baumwipfel immer weiter in luftige Höhe, bis nur noch das Fauchen des Gasstroms zu hören ist. Unter den Blicken der Gäste werden die Giraffen, Zebras und Antilopen immer kleiner, die Weite immer größer und die Sorgen, wie nach Reinhard Meys Klassiker immer nichtiger.