Während in der Vergangenheit schon häufig Wildkatzen aus Afrika in europäische Zoos gebracht wurden, ist die Umsiedlung zweier Geparden von England nach Südafrika eine Premiere im Gepardenschutz. Erst vor zweieinhalb Jahren erblickten die Gepardenbrüder Saba und Nairo in einem englischen Wildpark das Licht der Welt. Seit Anfang Februar befinden sie sich in einer Auffangstation in Südafrika und werden auf ihre Auswilderung vorbereitet.
Als Saba und Nairo im Rumpf des Flugzeugs rollten, war die Anspannung bei allen Beteiligten spürbar. Zum ersten Mal würden in Gefangenschaft aufgewachsene Geparde zurück in ihren natürlichen Lebensraum gebracht werden. Zur Freude aller verlief es reibungslos. In Kapstadt gelandet, wurden die zwei Wildkatzen in das nahegelegene Ashia’s Cheetah Center gebracht.
Initiator der Premiere im Gepardenschutz und Stiftungsvorsitzender Damian Aspinall schwärmt: „dank eines unglaublichen und engagierten Expertenteams haben wir eine Weltpremiere geschafft. Zwei Geparden, die in Großbritannien geboren und aufgewachsen sind, wurden erstmalig zurück auf afrikanischem Boden gebracht. Sehr bald werden Saba und Nairo ausgewildert. Ihre Gene werden die Wildpopulation unterstützen.” Das ist echter Naturschutz in Aktion und zeigt deutlich, dass Projekte wie dieses nicht nur möglich, sondern notwendig sind. Damian hat einen ganz besonderen Bezug zu dem Projekt. Gemeinsam mit seiner Frau zog er Saba mit der Flasche auf. Nairo kam erst später dazu.
Mit einer angenommenen, weltweiten Population von nicht mal mehr 7.000 Exemplaren, gehören Geparden zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Lebensraumverlust und illegaler Pelzhandel führten zu einem starken Rückgang der Bestände. Um erfolgreich gegen diesen Rückgang ankämpfen zu können, benötigen die afrikanischen Nationalparks und privaten Reservate frisches Gen-Material.
Auch Chantal Rischard, Gründerin des Ashia Zentrums, strahlt „Ashia ist immens stolz auf Damian und Victoria, dass sie dieses Projekt geleitet und den ganzen Papierkram und die finanzielle Belastung auf sich genommen haben, um Saba und Nairo die Chance zu geben, auf der wilden Seite ihres Heimatlandes zu leben”.
Im nächsten Schritt werden die zwei Geparden von der Auffangstation zu dem 14.000 Hektar großen privaten Wildreservat Mount Camdeboo in der Greater Karoo gebracht. Auch hier freut man sich auf die Ankunft der Wildkatzen. „Es ist ein absolutes Privileg und eine Ehre, an der Auswilderung von Saba und Nairo beteiligt zu sein und ich kann es kaum erwarten, sie auf dem Mount Camdeboo frei herumlaufen zu sehen”, sagt Buchanan, der Eigentümer des Reservats.
Pionierprojekte wie die Auswilderung von Saba und Nairo sind in vielerlei Hinsicht entscheidend für den Natur- und Artenschutz. Sie tragen zu einem Anstieg der Gen-Diversität bei und erhöhen die Überlebenschancen der Art. Diese Premiere im Gepardenschutz gibt der globalen Zoo-Industrie ein Beispiel.
Mittlerweile gibt es viele Reservate, die sich für den Schutz der Geparde in Südafrika einsetzen. Ein Beispiel dafür ist auch das private Wildreservat Roam in der Karoo. Bei den hier ausgewilderten Geparden, zwei Männchen und ein Weibchen, hofft man auf baldigen Nachwuchs. Besucher des Reservats können die Wildkatzen per GPS-Tracker zu Fuß verfolgen, aus nächster Nähe beobachten, wichtige Daten sammeln und so einen Beitrag zu dem Projekt leisten.
Sie freuen sich genauso wie wir über diese Premiere im Gepardenschutz? Gehen Sie mit uns auf eine aufregende Safari und unterstützen Sie den Natur- und Artenschutz in Afrika!
JETZT ANFRAGEN