Rote, steinige Erde mit wenigen grünen, sukkulenten Bäumen und Sträuchern soweit das Auge reicht. Inmitten dieser einzigartigen Wüstenlandschaft in Südafrika, haben es sich Don und Abigail zur Aufgabe gemacht, ein Wildreservat aufzubauen.
Was früher eine Jagdfarm war, soll nun ein Land zum Schutz bedrohter, afrikanischer Wildtiere werden und Touristen ein außergewöhnliches Safari Erlebnis geben. Im offenen Safariwagen lassen wir uns den Wind um die Ohren wehen und unsere Blicke über die unglaubliche Weite der südafrikanischen Karoo schweifen. Am Horizont entdecken wir Giraffen. „Wir haben sechs Giraffen, erklärt und Don, die Langhälse ernähren sich von den Blättern der Dornenbüsche, wobei sie Ihre lange Zunge geschickt um die Dornen legen und das begehrte Grün abzupfen.“ Auch ein Schakal wandert durch die noch blühende Wüstenlandschaft.
Wir sind auf dem Weg zu den Geparden, die zuletzt am anderen Ende des Reservats gesichtet wurden. Als Urlaubs-Ranger dürfen wir nicht nur die Safari-Fahrt genießen, sondern einen tieferen Blick in die Arbeit von Ranger Don und Abigail werfen. Die zwei Gepardenmännchen sind erst kürzlich in das Reservat ausgewildert worden und müssen nun gut beobachtet werden, ob sie es schaffen, in dieser rauen Wüste zu überleben. „Bisher sieht es sehr vielversprechend aus, freut sich Don, erst kürzlich haben sie ein Kudu erlegt. Auch wenn die Erde recht hart an ihren Pfoten ist, sind die beiden exzellente Jäger.“
Zur Ortung und Beobachtung tragen die grazilen Wildkatzen ein GPS Halsband und nah an ihrem letzten Sichtunsgort versuchen wir immer wieder das Signal der beiden einzufangen. Don zeigt mir, wie ich das Signal der Wildkatzen mit der Antenne einfange und aufgeregt halte ich das Ortungsgeräte suchend in alle Richtungen. Endlich ertönt der erhoffte Piepton und unsere Aufregung steigt. Angestrengt suchen wir die Schattenplätz unter den wenigen Bäumen ab, aber so einfach sollte es nicht werden. „Alle austeigen“, fordert uns Don auf. Nun geht es zu Fuß weiter, immer dem Piepen hinterher.
Endlich, Dons geübter Blick hat die Geparden unter einem fernen Baum erspäht und wir dürfen einen ersten Blick aus der Ferne durch den Feldstecher werfen. „Ich habe sie noch so vollgefressen gesehen“, lacht der passionierte Ranger. Und in der Tat, Schritt für Schritt nähern wir uns den Tieren und erkennen ihre kugelrunden Bäuche. Mit ihren scharfen Katzenaugen schauen sie in unsere Richtung, scheinen sich aber nicht wirklich für uns zu interessieren. Behutsam und mit Herzklopfen schleichen wir uns näher ran. Ein fantastisches Erlebnis, die Wildtiere nicht nur aus dem sicheren Wagen, sondern auf Augenhöhe zu begegnen und in Ruhe zu beobachten.
Don nutzt die Gelegenheit, uns mehr über seine Schützlinge und seine Vision zu erzählen. In zwei Monaten werden zwei Gepardenweibchen erwartet. Dann bleibt es spannend, ob und wann die grazilen Jäger den erhofften Nachwuchs produzieren.
Unsere heutige Mission ist erfüllt, die Geparden haben ihre Jagdkompetenz bewiesen und wir fahren mit den wichtigen Daten für das Management bei herrlicher Abendstimmung zurück zu unserer Lodge.
Auch die Büffelherde kreuzt noch unseren weg und als wären all die Begegnungen noch nicht genug, dürfen wir das, für die Karoo so typische Naturschauspiel zum Sonnenuntergang bewundern. Der weite Himmel färbt sich von blutrot über orange zu violett, und fast schon kitschig, postieren sich die Giraffen im Vordergrund.
In der Lodge erwartet uns ein knisterndes Lagerfeuer und ein Drei-Gänge Gourmet Menü. Hier wird man auch als Urlaubs-Ranger verwöhnt und unsere Gastgeber Don und Abigail unterhalten uns mit Geschichten aus ihrem Leben in der südafrikanischen Wildnis.
Müde und glücklich nach einem erlebnisreichen ersten Tag auf unserer Urlaubs-Ranger Safari in Wüste Südafrikas, schlafen wir in unserem Himmelbett ein. Morgen früh werden wir Vögel beringen (wie wir die wohl fangen werden?) und uns dann auf die Suche der Erdmännchen Familie begeben.