So niedlich es auch erscheinen möge, das unschuldig aussehende Erdmännchen ist ein sehr cleveres Raubtier. Beeindruckend ist vor allem, dass es auch recht gefährliche Beute, wie giftige Tausendfüßler und Skorpione nicht scheut. Mit ausgeklüngelten Taktiken wird die begehrte Beute gefangen und verzehrt. Anhaben können ihnen die Gifte dabei nichts, denn Erdmännchen sind immun gegen bestimmte Arten von tödlichen Stoffen.
Neben diesen gefährlichen Delikatessen ernähren sich die Mangusten auch von Insekten, Eidechsen, Vögeln und Früchten. Wenn sie ihre meist unterirdisch befindliche Beute mit ihrem ausgeprägten Geruchsinn lokalisiert haben, graben sie sich mit ihren Händen vor und nutzen ihre scharfen Krallen, um das begehrte Mahl außer Gefecht zu setzen.
Die Mangusten leben in einer Gemeinschaft zusammen, die aus bis zu 30 verschiedenen Familien bestehen kann. Eine Kolonie nutzt eine Vielzahl von verschiedenen Höhlen. Dabei ist jede ein kompliziertes System von Gängen und Räumen, die so gestaltet sind, dass sie eine natürliche Klimaanlage enthalten. Manchmal teilen sie sich die Höhlen auch mit anderen Arten, wie den gelben Mangusten und den Erdhörnchen, denn in der Größe der Kolonie besteht ihre Stärke.
Jede Stunde wird sich im Wachehalten abgewechselt. Dabei hält einer der Tiere Ausschau nach möglichen Feinden, wie Adlern, Falken, Schlangen und Schakale, womit sich der Rest der Kolonie beruhigt der Nahrungssuche widmen kann. Nähert sich ein Feind, warnt der Wächter mit einem schrillen Alarmruf, so dass die Tiere in ihren Erdlöchern Schutz suchen können.
Zur Freude der menschlichen Besucher, werden sie manchmal als Aussichtsposten genutzt. Die Erdmännchen in den Makgadikgadi-Salzpfannen von Botswana sind dafür bekannt, dass sie menschliche Besucher nicht nur nah an sich heranlassen, sondern manchmal auf ihnen herumkrabbeln und hoch oben, von Kopf oder Schulter den weiten Blick über ihr Territorium genießen.
Bei der Jagd kommunizieren Erdmännchen durch schnurrende Laute miteinander. Ihr Weckruf ist unterdessen schrill und scharf, und die Wachen geben piepsende Laute von sich, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Die Alarmrufe variieren je nach dem Raubtier, das gesichtet wurde und auch Panik-, Rekrutierungs- und Umzugsrufe gehören zu ihrem Repertoire.
Die berühmteste Haltung der niedlichen Gesellen ist zweifellos die Pose des „Männchenmachens“. Sie stehen auf ihren Hinterbeinen und beobachten die weite Kalahari Landschaft, die sie ihr Zuhause nennen. Beeindruckend ist, dass die Mütter in der Lage sind, ihre Jungen zu säugen, während sie diese Position halten. Die beliebte Foto Pose hat aber noch einen weiteren Vorteil. Die Erdmännchen haben einen Fleck auf dem Bauch, der nur spärlich mit Haaren bedeckt ist. Hier ist ihre schwarze Haut sichtbar und wenn sie aufrecht stehen, kann dieser Bereich nach einer kühlen Wüstennacht Wärme aufnehmen. Pünktlich zum Sonnenaufgang kommen sie aus ihren Erdbauten, um sich von den ersten Sonnenstrahlen erwärmen zu lassen.