Uganda – Hier treffen die Savanne Ostafrikas und der Regenwald Zentralafrikas aufeinander. Diese besondere Begegnung macht das Land zu einer der artenreichsten Regionen des ganzen Kontinents. Grün bewachsene Berghänge, skurrile Pflanzen und lautes Tiergebrüll in den Wipfeln der Baumkronen – Eine Szene, die an den Disney-Film-Klassiker Tarzan erinnert. Vermutlich trägt die Sage um den Mann in Ledershorts, der sein Leben im Urwald verbrachte, einen nicht unwichtigen Teil zum heutigen Gorilla-Hype bei. Dieser Artikel soll allerdings nicht nur von den bekannten schwarzen Riesen handeln, sondern auch die Geschichte ihrer kleinen Cousins, den Golden Monkeys (Goldmeerkatze) erzählen. Erfahren Sie hier, warum Sie im Mgahinga Gorilla Nationalpark die Gelegenheit auf einen Tarzan-Moment im Mini-Format haben.
Der Mgahinga Gorilla Nationalpark umfasst das ugandische Gebiet der aktiven Virunga-Vulkane, welche Teil des großen afrikanischen Grabenbruchs sind. Durch das so genannte „Rift Valley“ entstanden die tiefsten Seen und höchsten Berge des Kontinents. Die Hänge der Vulkane sind mit Bergregenwald bedeckt und besitzen aufgrund der Höhenunterschiede eine besonders vielfältige Flora und Fauna. Unter den Bewohnern befinden sich, wie der Name des Parks schon vermuten lässt, auch eine Gruppe von Berggorillas.
Das ehemalige Wildreservat erhielt erst kurz vor der Jahrtausendwende seinen Status als Nationalpark. Sein Bestehen verdankt er vor Allem dem deutschen Zoologen und Verhaltensforscher Klaus-Jürgen Sucker. Dieser begann, wie auch Dian Fossey im benachbarten Virunga-Nationalpark, mit der Einführung eines streng reglementierten Gorilla Tourismus. Darüber hinaus setzte er sich für die Verhinderung von Wilderei und anderen illegalen Aktivitäten im Park ein. So konnte sich die Population der Menschenaffen in nur wenigen Jahren verdoppeln. Es ist der einzige Park weltweit, dessen Größe im Laufe der Zeit erweitert wurde, um den Lebensraum der Berggorillas zu schützen.
Neben den Berggorillas konnten auch die Bestände der Golden Monkeys geschützt werden. Obwohl die Goldmeerkatzen schon vor der Gründung der ersten Nationalparks in der Region lebten, schenkte man ihnen erst in den 1980er Jahren gebührende Aufmerksamkeit. Die Weltnaturschutzunion setzte sie kurz darauf auf die rote Liste für bedrohte Tierarten. Während man in Ruanda und Uganda von Populationen von ca. 3.000 bzw. 1.000 Tieren weiß, ist der Bestand im kongolesischen Gebiet aufgrund fortlaufender Wilderei unklar.
Es ist das gold-rot schimmernde Fell der kleinen Primaten, welches ihnen den Namen eingebracht hat. Ein einzelnes Haar besteht aus bis zu sieben, sich abwechselnden Farbnuancen. Die unterschiedlich starken Färbungen an Rücken, Stirn und Wangen ermöglichen Rangern die Identifikation einzelner Tiere. Hinzu kommen Abweichungen in Nasen-, Ohren-, Augen- und Kopfform. Eine Unterscheidung der Tiere ist wichtig, da Informationen über Alter, Reife und Vermehrung die Grundlage für die Entwicklung von Schutzmaßnahmen bilden.
Die Golden Monkeys (Goldmeerkatzen) leben ausschließlich im Gebiet der Virunga-Vulkane in Ostafrika. Das Gelände befindet sich im Drei-Länder-Eck von Uganda, Ruanda und der Republik Kongo. Die endemische Lebensweise der Affen macht sie zu einer der seltensten Arten weltweit. Sie leben in polygamen Gruppen mit bis zu 100 Mitgliedern. Während sie tagsüber auf der Suche nach Nahrung weite Strecken zurücklegen, kehren sie am Abend immer zu ihren Nestern aus verwobenen Bambussträuchern zurück. Besonders erstaunlich: Die Babies der Goldmeerkatzen werden mit vollem Fell und offenen Augen geboren!
Der Mgahinga Gorilla Nationalpark ist neben dem Volcanoes National Park in Ruanda der einzige Park weltweit, in dem Besucher nicht nur die beeindruckenden Silberrücken sondern auch die goldenen Meerkatzen auf einer mehrstündigen Trackingtour beobachten können. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, wenn die kleinen, charismatischen Primaten durch die Bäume jagen. Übrigens müssen auch hier Besucher eine Permit vorlegen. Diese ist mit ca. 100 US-Dollar allerdings deutlich günstiger als die für das Gorilla Tracking.