Es geht ein lautes Knallen durch die Luft, als die eindrucksvollen Hörner der Oryx- Männchen aufeinander treffen. Sie tragen heute nicht zum ersten Mal einen Kampf in der gleißenden Sonne aus. Das Duell hinterlässt üppige, weiße Staubwolken, die sich langsam mit dem Blau des Himmels mischen. Der Gewinner erhält einen Platz am begehrten Wasserloch. Es ist Trockenzeit im Etosha Nationalpark und Wasser ist für die Wildtiere überlebenswichtig. Safari Gäste profitieren von der Hitze – Sie können es sich von früh bis spät an den Wasserstellen gemütlich machen und zusehen, wie sich Giraffe, Nashorn, Löwe & Co. direkt vor ihrer Nase zum Trinken versammeln. Warum der Etosha Nationalpark trotz seiner kargen Vegetation eine so reiche Tierwelt besitzt, ist bis heute ein echtes Rätsel der Natur.
Über 22.000 Quadratkilometer Fläche und eine atemberaubende, vielfältige Tierwelt machen ihn zum bedeutendsten Nationalpark des Landes. Mit 114 Säugetier-, 110 Reptilien-, 16 Amphibienarten und mehr als 300 unterschiedliche Vogelarten ist der Etosha Nationalpark ein Paradis für Safari Reisende. „Etosha“ kommt aus der Sprache der Ovambo (größter Stamm Namibias) und bedeutete so viel wie „großer weißer Ort“. Kein Wunder, da der Park eine Salzpfanne umschließt, die so groß ist, dass man sie sogar aus dem Weltall erkennen kann.
Wo sich einst ein großer See befand, liegt heute eine weite Fläche aus trockenem Lehmboden. Nur wenige Pflanzen können dem hohen Salzgehalt des Bodens standhalten und selbst im Winter liegen die Temperaturen häufig über der 30 Grad-Grenze. Es ist aber auch ebendiese Trockenheit, die zu den besonderen Spektakeln im Etosha Nationalpark führt: Zebras, Kudus, Giraffen, Streifengnus, Impalas, Elefanten, Warzenschweine, Springböcke und Nashörner versammeln sich an den begehrten Wasserlöchern. Das bunte Treiben lockt natürlich auch hungrige Jäger wie Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen oder Schakale an.
Ihr Leben richtet sich nach dem Fluss des Wassers. Denn wo Wasser ist, gibt es auch Nahrung. Im frühen Sommer verwandelt sich der Park dank der zunehmenden Regenfälle in eine grüne Oase und viele Wildtiere bringen ihre Jungen zur Welt. Durch die steigende Wasserverfügbarkeit sind die Tiere nicht mehr auf die Wasserlöcher angewiesen. Besucher können sie auf ihren Reisen durch das weitläufige Gebiet beobachten. In besonders regenreichen Jahren wird die Pfanne sogar wieder zu einem etwa 10 cm tiefen See, der von abertausenden Flamingos und Pelikanen bewandert werden kann.
Laut trompetend kündigen sie sich an – Wenn eine Elefantenherde das Wasserloch erreicht, wird es für die anderen Tiere etwas enger. Die Elefanten im Etosha Nationalpark gehören zu den größten der Welt. Nachdem sie ihren Durst gestillt haben, nehmen sie noch ein erfrischendes Bad. Der Schlamm dient später zum Schutz vor der gleißenden Sonne. Dank des Salzgehaltes, lässt er die grauen Riesen unnatürlich weiß erscheinen.
In der Regenzeit von November bis April wandern die Elefanten über die Weiten der Salzpfanne hinweg in den Norden des Parks. Dort sind die Regenfälle besonders stark. Bereits vor ein paar Jahren fanden Forscher der Texas A&M Universität heraus, dass Elefanten Gewitter über eine Entfernung von bis zu 240 Kilometern spüren können. Während sie in den Norden wandern, können sich die Grasbestände an den Wasserlöchern im Süden erholen.
Als erstes afrikanisches Land, welches den Natur- und Artenschutz in seine Verfassung aufgenommen hat, ist Namibia ein echter Vorreiter in diesem Gebiet. Heute stehen über 43 Prozent der Fläche des Landes unter Schutz. Der Etosha Nationalpark ist das größte Naturschutzgebiet Namibias und zählt zu den schönsten Wildtierparks des Kontinents.
Schutz und Erhalt der Spitzmaulnashörner stehen schon lange im Fokus des Parks. Anti- Poaching-Einheiten (Truppen gegen illegale Wilderei) stellen auf wochenlangen Patrouillen sicher, dass sich keine unerwünschten Eindringlinge auf die Jagd nach den grauen Riesen begeben. Neben Spitzmaulnashörnern und Geparden beherbergt der Park weitere bedrohte Arten, wie zum Beispiel Schwarzkehl-Impalas, Hartmann-Bergzebras und Honig Dachse.
Ein botanisches Highlight erwartet Gäste im „Sprokieswoud“ (dt. „Zauberwald“). Moringabäume, die normalerweise nur auf felsigem Grund wachsen, stehen hier aneinandergereiht auf der Ebene. Die skurrile Form ihres Stammes macht sie zu einem beliebten Fotomotiv. Zum Schutz vor den Elefanten musste das Gebiet eingezäunt werden.
Bis vor wenigen Jahren war lediglich der östliche Teil des Parks für Touristen mit eigenem PKW frei zugänglich. Heute kann auch die westliche Seite von Safari-Fans ohne ausgebildeten Reiseführer erkundet werden. Ein ausgebautes Straßennetz führt die Besucher zu den insgesamt 73 natürlichen und künstlichen Wasserstellen im Park. Die künstlichen Quellen sind notwendig, da die natürlichen zum Ende der Trockenzeit versiegen. Dank der kargen Vegetation erwartet die Gäste sowohl bei Tag als auch bei Nacht phänomenale Tiersichtungen an den Tränken.
Die vielseitige Fauna an den Wasserlöchern macht den Etosha Nationalpark zu einem beliebten Domizil für Natur- und Tierfotografen. Elefantenherden, Zebrafohlen und spektakuläre Sonnenuntergänge ermöglichen selbst Amateurfotografen echte Foto-Kunstwerke.
Die nahe des Parks gelegenen Unterkünfte reichen von luxuriösen Lodges mit Verwöhnprogramm zu authentischen Gästefarmen, die Sie am echten Leben in Afrika teilhaben lassen. Auf geführten Touren der Gastgeber erfahren Sie spannendes Insider-Wissen über die Geheimnisse der Wildnis. Wer schon immer in die Rolle eines Wildtierarzts schlüpfen wollte, kann in einer nahegelegnen Klinik für seltene und bedrohte Tierarten auch an einer Daktari Safari teilnehmen. In jedem Fall wird Ihnen der namibische Natur- und Artenschutz auf eine lebendige Art und Weise näher gebracht.
Die vielseitige Flora und Fauna des Etosha Nationalpark ist einzigartig und macht den Park zu einem Must-See auf jeder Namibia-Rundreise. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch in den trockenen Monaten, da zu dieser Zeit perfekte Bedingungen für die Sichtung der Tiere an den Wasserlöchern herrschen.
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