15 afrikanische Wildhunde wurden erfolgreich von der Kalahari in Südafrika in den Gorongosa National Park in Mosambik umgesiedelt. Elela Africa war live dabei, als die Tiere auf ihre 1000 Meilen weite Reise vorbereitet wurden.
Wir befinden uns im südafrikanischen Teil der Kalahari. Weit oben im Norden Südafrikas. Hier wurde aus Farmland das größte private Wildreservat des Landes gegründet. Auf der 240.000 Hektar großen Fläche leben neben den Big Five auch die stark gefährdeten afrikanischen Wildhunde. Bisher gilt das Reservat als touristisch unerschlossen, da der Fokus auf der reinen Natur- und Artenschutzarbeit soll. Mit der Implementierung eines nachhaltigen Tourismuskonzepts soll sich dies jedoch ändern. Ab März 2020 können Reisende dann auch in der Kalahari eine private und nachhaltige Eco Safari erleben.
Hannu ist Zoologe und Manager des Wildreservats. Er ist für das Gleichgewicht der Flora und Fauna zuständig. Hannu kennt seine Schützlinge mit den großen Ohren genau und erzählt uns, warum afrikanische Wildhunde zu den bedrohten Tierarten gehören und was für ihren Schutz getan werden kann.
Falls Sie gerade in der Bahn sitzen oder das Video aus anderen Gründen nicht ansehen können, haben wir das Interview hier für Sie zusammengefasst:
Hannu betreute schon im letzten Jahr die Umsiedlung der ersten Wildhunde in den Gorongosa National Park. Freudig erzählt er uns, dass diese ein voller Erfolg war. In diesem Jahr werden nun zwei weitere Rudel abgegeben. Während Hannu und seine Kollegen auf die notwendigen Lizenzen für die Umsiedlung warten, haben die beiden Rudel in einer so genannten „Boma“, ein eingezäuntes Schutzgebiet, die Gelegenheit, sich aneinander zu gewöhnen. Es stellt sich die Frage, warum das Reservat überhaupt einen Teil seiner Wildhunde abgibt, wo sie doch eine stark gefährdete Tierart sind. „Wir haben einfach zu viele!“ lacht Hannu. „Wildhunde pflanzen sich sehr häufig fort. Auf der anderen Seite benötigen sie sehr viel Platz und Nahrung.“ Aus diesem Grund wurde entschieden, die Hälfte der Population im Reservat an den Gorongosa National Park abzugeben. Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, wie es sich bei den Wildhunden trotzdem um eine bedrohte Tierart handeln kann. „Viele Wildhunde verletzen sich in jungem Alter oder werden von Futterkonkurrenten wie Löwen oder Leoparden getötet.“ erklärt uns Hannu. Ihr Hauptfeind ist jedoch die Zivilisation und zunehmende Dezimierung ihrer Lebensräume. Hannu ist sich sicher: „Die Überlebenschancen der afrikanischen Wildhunde wäre wesentlich höher, wenn man ihnen mehr Platz zum Leben geben würde.“
Die Umsiedlung wurde von der gemeinnützigen Organisation The Bateleurs und Partnern des Endangered Wildlife Trust organisiert. Zusammen mit dem African Wild Dog Meta-Population Project haben sie bis heute bereits 60 Wildhunde erfolgreich umgesiedelt. Um mehr über ihr Verhalten zu erfahren, werden die Wildhunde mit VHF und GPS Halsbändern ausgestattet.
Umsiedlungen sind häufig die einzige Möglichkeit, um eine Art weiter erhalten zu können. Sie sollen für eine höhere Gen-Diversität in den Reservaten sorgen und so Fehlbildungen durch Inzucht verhindern. Cole du Pless, Koordinator des Projekts, erklärt „Diese wertvolle Partnerschaft, die wir mit den Bateleurs teilen, ermöglicht es diesem großartigen Team, eine wichtige Rolle bei der Rettung eines der am stärksten gefährdeten Fleischfresser in Afrika zu spielen, und das Ökosystem, zu dem afrikanische Wildhunde gehören.“.
Was Viele nicht wissen: Lediglich das dominante Paar eines Wildhund-Rudels pflanzt sich fort. Alle anderen Mitglieder sind aufgrund eines veränderten Hormonhaushaltes vorübergehend unfruchtbar. Die durchschnittlich zehn Jungen des Alpha-Paares werden dann gemeinschaftlich aufgezogen.
Der Gorongosa National Park wurde 1960 im Zentrum von Mosambik gegründet und zählte damals zu den schönsten Parks im südlichen Afrika. Siebzehn Jahre später begann der Bürgerkrieg und forderte über zwei Drittel der Wildtierpopulationen des Landes ein. Soldaten, Wilderer und geflüchtete Farmer jagten die Tiere, um ihr Überleben zu sichern. Das Elfenbein der Elefanten wurde verkauft, um mehr Geld für neue Waffen und Munition zu verdienen. Darüber hinaus fielen viele Tiere den vergrabenen Minen zum Opfer.
Dank der Förderung des Parks durch die Regierung und private Stiftungen, stellt er heute das Herzstück der Naturschutzarbeit in Mosambik dar. Umsiedlungen von Büffeln, Gnus, Elefanten, Elenantilopen, Löwen und Flusspferden aus anderen afrikanischen Nationalparks führten in den letzten Jahren zu einer immensen Steigerung der Tierpopulationen.
2018 wurden nun auch zum ersten Mal afrikanische Wildhunde zurück nach Gorongosa gebracht. Die Aktion war ein voller Erfolg: Das vierzehnköpfige Rudel konnte seitdem 28 Nachkommen hervorbringen. Die Non-Profit Organisationen erhoffen sich von der diesjährigen Umsiedlung einen ähnlichen Erfolg.
Sie möchten noch mehr über afrikanische Wildhunde erfahren? Fragen Sie Hannu auf Ihrer nächsten Südafrika Reise doch einfach persönlich 😉 Ab März 2020 können Sie mit Elela Africa im größten Big 5 Reservat Südafrika auf eine nachhaltige Ranger-Safari gehen.
Schauen Sie hinter die Kulissen des spannenden Ranger-Lebens und seien Sie ganz aktiv dabei, wenn die Wildhunde, Löwen und Geparden des Reservats per GPS getrackt, Kamerafallen aufgestellt, Tiere beobachtet und in der Boma versorgt werden müssen. Genießen Sie ganz nebenbei lange Pirschfahrten durch die weite Landschaft der Kalahari und beobachten Sie das wilde Treiben an den Wasserlöchern.
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