Mit vereinten Kräften haben die Giraffe Conservation Foundation (GCF), das Umweltministerium sowie private Safari Unternehmen 30 Giraffen auf die Reise in Namibia geschickt. Die Umsiedlungsaktion soll die existierende Giraffenpopulation stärken, die genetische Vielfalt erhöhen und die soziale und ökonomische Entwicklung in der ländlichen Region unterstützen.
13 Langhälse fanden ihr neues Zuhause im Mangetti-Nationalpark in Kavango West, wo sie vor allem die vorhandene Population mit frischen Genen stärken sollen. Drei Giraffen wurden in die Okongo Conservancy in Ohangwena und 14 Giraffen in die Doro !Nawas Conservancy in der Kunene Region umgesiedelt. Bei den sogenannten Communual Conservancies handelt es sich um Naturreservate, die in Besitz der ansässigen Gemeinde sind. Namibias Konzept der Conservancies gilt als sehr erfolgreich, denn es schützt nicht nur bedrohte Wildtiere, sondern erhöht durch einen nachhaltigen Tourismus den Lebensstandard der meist ärmlichen Landbevölkerung.
Die Umsiedlung war eine Reaktion auf die Anfrage der Komitees der Conservancies an das Ministerium, das sich freut, gemeinsam mit finanzstarken Partnern aus dem Tourismus die Anfrage erwidern zu können: „Wir glauben, dass die gespendeten Giraffen einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Landbevölkerung Namibias und zur Linderung der Armut leisten werden.“
Auch für den Artenschutz ist die Umsiedlungsaktion eine starke Maßnahme, denn Giraffen sind in ganz Afrika aus einer Vielzahl von Gründen bedroht. Bewertungen haben ergeben, dass nicht nur die Giraffenpopulationen in ganz Afrika mit einem Rückgang von etwa 30% ihrer Population in den letzten drei Jahrzehnten schrumpfen, sondern auch Unterarten vom Aussterben bedroht sind. Die derzeitige Giraffenpopulation wird auf 111.000 Tiere geschätzt, was einem Viertel der afrikanischen Elefantenpopulation entspricht.
Der GCF ist weltweit die einzige NGO, die sich ausschließlich auf den Schutz und das Management der Giraffen in der Wildnis Afrikas konzentriert und sich bisher überragende Erfolg im Naturschutz nachweisen konnte. Gemeinsam mit dem Tourismus Partner werden sie die Conservancy in ihren laufenden Bemühungen unterstützen, lokale Führer und Gemeindemitglieder zu schulen, um eine wirksame Überwachung der Wildtiere inklusive der neuen Giraffen zu gewährleisten.
Stephanie Fennessy, Direktorin des GCF, freut sich: „In schwierigen Zeiten wie der Covid-19-Pandemie ist es großartig, an solch einer erstaunlichen Gemeinschaftsarbeit beteiligt zu sein und einige gute Nachrichten mitzuteilen. Der Giraffenschutz ist eine Erfolgsgeschichte im Naturschutz in Namibia, und wir sind stolz darauf, eine kleine Rolle dabei zu spielen“.
Namibia hat bereits angekündigt, am 18. September 2020 die Grenzen für den internationalen Tourismus zu öffnen. Die weiten, einsamen Landschaften, die privaten Unterkünfte mit nur wenigen Zimmern und die Safaris an der frischen Luft machen das Land zu einem idealen Reiseziel in Corona-Zeiten.
Quelle: GCF https://giraffeconservation.org