Nachdem wir friedlich mit den Geräuschen der afrikanischen Wildnis eingeschlafen sind und uns mit einem kräftigen Ranger Frühstück gestärkt haben, sind wir gewappnet für den zweiten Tag als Laien Ranger im Busch. Heute stehen Orientierungstraining und das professionelle Monitoring der Zebras und Nashörner zur Unterstützung des Artschutz Managements an. Wir sind gespannt!
Jono gibt uns schon einmal unser Werkzeug: Kompass, GPS, Clipboard mit Monitoring Formular und einem Fernglas. Nach einer kurzen Einführung in der gemütlichen Zelt-Lounge geht es auf den Safari Wagen.
Auf einem weiten Buscheld versuchen wir uns in der Orientierung. Zunächst ohne Hilfsmittel, sondern nur mit unserer Intuition und das auch noch mit verbunden Augen. Was für eine amüsante Überraschung, als wir nicht am angepeilten Ziel ankommen, sondern im Kreis gelaufen sind, aber wie kommt das denn? Jono erklärt uns, dass wir verlernt haben, den natürlichen Zeichen, wie dem Fühlen des Windes und der Sonne auf unserer Haut, zu hören. Mit diesen Buschweisheiten klappt es schon besser!
Noch besser können wir die Richtung dann mit dem Kompass anpeilen und fast punktgenau führt uns das moderne GPS Gerät ans Ziel. Nun gibt es auch die Erklärung, warum die Orientierung in der Natur- und Artenschutzarbeit so wichtig ist. Wenn wir Tiere entdecken und wichtige Daten zu ihrem Zustand und ihrem Verhalten aufnehmen, sind diese Daten nur etwas Wert, wenn wir den genauen Standort mit angeben können. Gut, dann gehen wir doch mal auf die Suche nach ein paar Tieren und versuchen unser neues Wissen in die Praxis umzusetzen.
Zwischendurch gibt es immer wieder etwas zu lernen, sei es über Mini-Frösche, die zahlreichen wunderschönen Vögel oder, wie man sich mit natürlicher „Busch Seife“ die Hände in der Wildnis wäscht.
Zebras! Ganz in der Nähe der Lodge des Reserve. Raus aus dem Wagen, Steffi nimmt die GPS Daten auf, Reinhard versucht sich an der Bewertung der Tiere und ich schreibe für das Management des Artenschutz Teams des Reservats mit. Den Zustand der Tiere erkennt am besten am Hinterteil. Auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten wir ob er fett und rund ist oder ein bisschen mager. Wie viele Tiere sind es und was fressen sie?
Es tut gut, in der Ruhe der Natur zu verweilen und zu beobachten. Zur Abwechslung mal niht mit dem Fokus, das beste Foto, sondern wirklich genau die Tiere in ihrem Verhalten zu beobachten.
Weiter geht’s und hier kommen schon die nächsten Kandidaten: Nashörner! Die beiden scheinen ein glückliches Pärchen zu sein und grasen friedlich auf der Lichtung. Und auch hier verweilen wir, um die Daten aufzunehmen. Jonas erklärt uns, dass die Rhinos rund um die Uhr bewacht werden. Bisher hatten Sie noch keinen Verlust durch Wilderer, aber die Gefahr ist groß in Südafrika. Allein dieses Jahr sind schon 985 Nashörner für Ihr begehrtes Horn der Wilderei zum Opfer gefallen. Das Gondwana Game Reserve nutzt neben der persönlichen Bewachung, moderne Technik und bildet Rhino Body Guards zum langfristigen Schutz des Tiere aus, erklärt uns Jono. Wenn sie es erreichen, den Nashörnern ein artgerechtes Zuhause zu schaffen, hoffen sie auf Nachwuchs bei den Dickhäutern.
Langsam verstehen wir die Zusammenhänge im Reservat. Ein Game Reserve ist ein empfindliches Ökosystem, was gemanagt werden muss, damit die Wiederansiedlung der zum Teil von Aussterben bedrohten Wildtiere gelingt. Und mit unserem Engagement während unseres Artschutz Urlaubs tragen wir dazu bei. Mit diesem Wissen freuen wir uns auf den Gin & Tonic am Lagerfeuer und den angekündigten Eintopf nach südafrikanischer Art auf dem Feuer zubereitet.
Die 3. Folge vom Ranger-Urlauber gibt es zum Weihnachtsfest. Und es wird spannend! Wir haben uns im Bäume Fällen und in der Löwenfütterung versucht…
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